Bringen es diese Wörter auf den Punkt?
Wenn man mich gebeten hätte, zehn Vorschläge für die Krisenwörter des Jahres zu machen: Ich glaube, ich hätte sieben Treffer zustande gebracht – und alle, die mit offenen Augen durch den Alltag gehen, wohl auch.
Dass es „Krisenmodus“ auf Platz 1 geschafft hat, erscheint fast logisch, wenn man sich all die anderen Wörter ansieht, die es in diesem Jahr in die Top Ten geschafft haben. Ob „Antisemitismus“ (2), „leseunfähig“ (3, das jüngste deutsche PISA-Versagen ist erst wenige Tage alt …), „Ampelzoff“ (5) oder „Milliardenloch“ (8): Fast alle stehen für Bedrohungen, Konflikte oder Skandale, die unser Leben gerade in einem Ausmaß bestimmen, wie es bisher gefühlt noch nie der Fall war.
Nur gut, dass mit „KI-Boom“ (4) und „Teilzeitgesellschaft“ (9) zumindest zwei Begriffe dabei sind, die nicht ausschließlich negative Konnotationen wecken …
Was denken Sie: Ist unser Gefühl für das Leben und das Zusammenleben derzeit tatsächlich so problembehaftet und negativ, wie die zehn Wörter es offenbar widerspiegeln?
Oder ist das wieder mal typisch für uns, dass wir all das Schöne und Positive, was zweifellos auch jeden Tag stattfindet, übersehen und lieber jammern?
Ihre Meinung würde mich sehr interessieren!
So oder so: Wäre es nicht schön, wenn im nächsten Jahr einmal ausschließlich fröhliche, mutmachende und erbauliche Wörter auf der Liste stünden?