Eine Online-Studie widmet sich den Grammatikfehlern in Tweets prominenter Twitter-Nutzer – und liefert überraschende Ergebnisse
Die Internetkommunikation schadet unserer Rechtschreibung – so lautet zumindest eine weit verbreitete Sorge. Was den Umgang mit Orthographie- und Grammatikregeln im digitalen Zeitalter angeht, so haben vor allem soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter einen eher schlechten Ruf. Hier teilen sich täglich Millionen von Nutzern der Allgemeinheit mit, und viele von ihnen gehen wenig zimperlich mit den Regeln ihrer Sprache um. Die meisten Likes und Follower – und somit den größten Einfluss auf andere Nutzer – haben zweifelsohne die prominenten Online-Plattform-User wie Schauspieler, Sänger oder Politiker. Und genau diesen hat eine kürzlich auf der Website grammarly.com veröffentlichte Studie beim Twittern auf die Finger geschaut. Die Studie zu Grammatikfehlern in Tweets nahm den National Grammar Day, den US-amerikanischen Ehrentag für die Grammatik, der jährlich am 4. März begangen wird, zum Anlass, die englischsprachigen Tweets der 50 Promis mit den meisten Twitter-Followern auf sprachliche Korrektheit zu überprüfen. Die Ergebnisse sind zum Teil überraschend.
Comedian Conan O’Brien und Unternehmer Bill Gates führen vor US-Präsident Obama
Angeführt wird die Rangliste der grammatiksichersten Twitter-Nutzer vom US-amerikanischen TV-Moderator Conan OʼBrien, der auf 100 Wörter durchschnittlich nur 0,21 Fehler machte, dicht gefolgt von Bill Gates mit 0,22 und Barack Obama mit 0,26 Fehlern. Außer dem US-Präsidenten auf Platz drei und dem Premierminister Indiens, Narendra Modi, auf Platz sieben schaffte es allerdings kein weiterer Politiker auf die Top-10-Liste – stattdessen taten sich vor allem Comedians und Popstars wie Justin Timberlake durch die fehlerärmsten Tweets hervor.
Sportler und Reality-TV-Stars schneiden in Sachen Grammatikfehler in Tweets gut ab
Dass Politiker beim Berufsgruppenvergleich am besten abschneiden, dürfte der allgemeinen Erwartung sprachliebender Bürger entsprechen. Es mag jedoch überraschen, dass der zweite Platz ausgerechnet von der Gruppe der Reality-TV-Stars belegt wird, angeführt von Khloé Kardashian, die vor allem aus Reality-Soaps und Talkshows bekannt ist. Auf den dritten Platz schaffen es die Profisportler, denen durchschnittlich doppelt so viele Fehler wie Reality-TV-Stars und immerhin sechs Mal so viele Fehler wie Politikern in ihren Tweets unterlaufen. Am besten schlägt sich hier der brasilianische Fußballspieler Kaká, obwohl er Englisch nicht als Muttersprache spricht. Schauspieler müssen sich mit Rang sechs begnügen und liegen damit noch hinter Hip-Hop- und Rap-Musikern sowie TV-Moderatoren und Comedians.
Auch das Alter spielt bei der Fehlerquote eine Rolle. Die größten Probleme scheint die Grammatik den unter 30-jährigen Twitter-Nutzern zu bereiten (∅ 5,9 Fehler/100 Wörter), während die älteste Usergruppe im Alter von 60 bis 69 Jahren weniger als halb so viele Fehler macht und sich damit durch die besten Grammatikkenntnisse hervortut.
Die Twitter-Studie zeigt: Nicht jedes Vorurteil lässt sich bestätigen. Eine Liste der schlechtesten Leistungen in Sachen sprachliche Korrektheit wird im Rahmen der Studie zu Grammatikfehlern in Tweets übrigens nicht veröffentlicht. Nicht minder vorurteilsbehaftet ist wohl die Behauptung, dass einigen Prominenten somit eine Schmach erspart bleibt.
Deutlich unangenehmer ist es natürlich, wenn Rechtschreib- und Grammatikfehler sich nicht in einen kurzen Tweet, sondern in Blogartikel, Pressemitteilungen, Werbetexte etc. einschleichen. Die Lektoren unseres Teams helfen Ihnen jederzeit gerne dabei, Ihrem Text vor der Veröffentlichung den letzten Schliff zu verleihen. Auch bei wichtigen Tweets können Sie sich selbstverständlich an Wort für Wort wenden!