Warum Ihnen unsere Lektorinnen peinliche Fehler ersparen können
Zweck der ganz großen Werbeformate ist es, den Betrachter mit ihrer schieren medialen Wucht zu beeindrucken und der beworbenen Marke so zu einem souveränen Eindruck zu verhelfen. Das gelingt umso besser, je pointierter die Botschaft in Wort und/oder Bild gefasst ist und je dichter sie an die Persönlichkeit des Betrachters herankommt.
Dass sich dabei selbst in kürzeste Texte ganz schnell peinliche Fehler einschleichen, wurde kürzlich gleich zweimal deutlich – und zeigt, welcher Stellenwert dem Lektorat ganz unabhängig von der Textmenge zukommt!
So hat ein vergleichsweise winziger Rechtschreib-Fehler den Versuch eines bekannten Markenartiklers konterkariert, mit knackig-kurzer und obendrein lokalkolorierter Botschaft auf riesigen Plakaten die Herzen der Menschen in München zu erobern.
Der Schokoladenhersteller RITTER SPORT (im schwäbischen Waldenbuch zu Hause) grüßte anlässlich des bevorstehenden „größten Fests der Welt“ mit einem gut gemeinten Ratschlag von einem an der Stirnseite des dortigen Hauptbahnhofs angebrachten zweiteiligen Riesenplakat die Reisenden und Touristen. Neben einer Pommes-Schale voller bunter Kleintafeln stand dort zu lesen:
„Wies´n-Tipp: nach jeder Maß eine Kleinigkeit essen.“ (https://www.wuv.de/marketing/riesen_wiesn_fauxpas_ritter_sport_wirbt_mit_deppenapostroph?utm_campaign=mai-ling&utm_medium=teaserbutton&utm_source=newsletter-redaktion)
Wies´n! Mit Apostroph! Mit „Deppen“-Apostroph, wie es in München heißt! Und das zur Wiesn-Zeit! Nur wenige Tage, nachdem die Stadt München sich die Marke „Wiesn“ sogar endlich hat schützen lassen!
Zwar haben die Schokoladen-Schwaben den winzigen Fehler, der die große Distanz zu den Münchnern offenbart hat, eiligst ausgemerzt und das verräterische Apostroph übermalen lassen, aber das Interesse am Verzehr der bunten kleinen Kakao-Tafeln als Snack zwischen je zwei Maß Bier dürfte bei vielen Wiesngängern verloren gegangen sein.
„Wies´n“ mit „Deppen“-Apostroph: Das passiert auch nur Preußen!
Ein kurioses und eher handwerkliches Missgeschick ist etwa zur gleichen Zeit der Airline Cathay Pacific unterlaufen. Das Unternehmen, als Dienstleister im Bereich des gehobenen Personentransports rund um die Welt bekannt für seinen besonders aufmerksamen Service, hatte für kurze Zeit einen Flieger in Gebrauch, der einen fehlerhaften Schriftzug des eigenen Unternehmensnamens mutmaßlich über viele tausend Kilometer und von Flughafen zu Flughafen transportiert hat: Bei der Beschriftung mit meterhohen Lettern unter Zuhilfenahme von Schablonen war offensichtlich das „F“ vergessen und dieser Fehler nicht bemerkt worden (https://www.reisereporter.de/artikel/5742-airline-cathay-pacfic-schreibt-eigenen-namen-auf-flugzeug-falsch-paciic).