Titel: Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
Autorin: Karen Joy Fowler
Verlag: Goldmann
Genre: Roman
Was mir an Karen Joy Fowlers Roman „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“ besonders gefallen hat:
Der Klappentext von „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“ war vergleichsweise nichtssagend, ebenso der Titel des Romans von Karen Joy Fowler. Nichtsdestotrotz legte mir eine Freundin das Buch sehr ans Herz und riet mir, nicht nach den ersten 50 Seiten aufzuhören, sondern es ganz zu Ende zu lesen. Ich bin ihrem Rat gefolgt.
Auf eine Inhaltsangabe werde ich an dieser Stelle verzichten, denn ich will nichts vorwegnehmen. So viel sei indes verraten: Die „fabelhaften Schwestern“ sind Rosemary und Fern. Die beiden sind unzertrennlich bis zu dem Tag, an dem Fern verschwindet. Die Familie kann diesen Verlust nicht verkraften. Die Mutter igelt sich ein, der Vater beginnt zu trinken, Rosemary verstummt und ihr Bruder Lowell verlässt die Familie kurz vor seinem Schulabschluss. Im Erwachsenenalter gelingt es Rosemary dann endlich, die Geschehnisse in ihrer Kindheit zu reflektieren, und sie macht sich daran, herauszufinden, was mit Fern geschah.
Was war vorgefallen? Was hat die Familienmitglieder entzweit? Die Ich-Erzählerin in Karen Joy Fowlers Familiendrama enthüllt nach und nach das Geheimnis, das die Familie Cooke umgibt. Dabei sind ihre Schilderungen oft nicht chronologisch, sie springt zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben hin und her, immer auch getrieben von dem Gedanken, ob sie eine Mitschuld an den Ereignissen hat …
Es ist eine Familiengeschichte der anderen Art, die Karen Joy Fowler erzählt: ironisch, emotional, aber auch erschütternd – zumal das Geschilderte historisch belegbar ist. Dabei vermeidet es die Autorin, zu moralisieren, stellt jedoch gleichwohl die Frage nach ethischem Handeln und danach, was den Menschen zum Menschen macht.
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