Wer ist der Mann, der eines Tages auf einer Kirchenbank in Westisland aufwacht und keine Erinnerung an sein vorheriges Leben hat? Mithilfe der Dorfbewohner setzt er seine Geschichte zusammen, und dabei entspinnt sich Stück für Stück eine ganze Familiensaga, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Der Erzähler ist ein Namenloser, der weder weiß, wer er ist noch wie er in diese Kirche kam. Doch Menschen, denen er begegnet, erkennen ihn und helfen ihm. Im Laufe der Zeit kehren Erinnerungsfetzen zurück, die in große und kleine Geschichten münden, wie die von Aldis und ihrem Verlobten Johannes, die aufs Land fahren, um in einem See zu baden. Als sie auf dem Weg eine Reifenpanne haben, kommt ihnen der Bauer Haraldur zu Hilfe – und dessen blaue Augen und sein Lächeln bringen Aldis dazu, ihr Leben grundsätzlich infrage zu stellen. Oder die vom Schicksal eines außerehelichen Kindes, das von seiner Mutter zu den Großeltern gegeben wurde. Die lieben das Kind zwar über die Maßen, sagen ihm aber, dass seine Mutter tot sei.
Der Roman quillt über vor berührenden Geschichten, in denen die Menschen lieben, leiden und ihr Leben zu meistern versuchen. Ohne einer Chronologie zu folgen, sind sie ineinander verflochten, wodurch der Autor einen unwiderstehlichen Sog erzeugt, dem man sich nicht mehr entziehen kann oder will.
Verlag: Piper, 2023
Genre: Familiensaga
Umfang: 544 Seiten
ISBN: 978-3-492-07127-7