Caroline Wahls Debütroman über zwei Schwestern, die sich gegenseitig Halt geben, ist so mitreißend wie tiefgründig und einfühlsam geschrieben. Tilda und ihre jüngere Schwester Ida trotzen dem bedrückenden Familienleben mit ihrer alkoholkranken Mutter mit Durchhaltewillen und unerschütterlichem Lebensmut.
Tilda verbringt ihre Tage zwischen Uni, Supermarktkasse und ihrem Zuhause „im traurigsten Haus der Fröhlichstraße“, wo sie sich mitunter nicht nur um ihre kleine Schwester Ida, sondern auch um ihre alkoholabhängige Mutter kümmern muss. Die liegt oft apathisch auf dem Sofa oder traktiert ihre Töchter verbal und manchmal auch körperlich, wenn sie in ganz schlechter Verfassung ist. Nach dem Abi haben sich Tildas Freundinnen und Freunde in alle Welt verstreut, nur sie ist geblieben, weil sie Ida nicht den Launen der Mutter überlassen will. Ausgleich und Ruhe findet sie bei ihren Schwimmbadbesuchen – regelmäßig schwimmt sie 22 Bahnen. Genau wie Viktor, der Bruder ihres verstorbenen Freundes Ivan, der unmerklich immer mehr Raum in ihrem Leben einnimmt. Als man Tilda unerwartet eine Promotionsstelle in Berlin anbietet, muss sie sich entscheiden, ob sie ihr bisheriges Leben zurücklassen kann und will.
„Sehr gut geschrieben, sehr packend, sehr schön. […] Ein sehr authentisches, sehr dichtes, sehr nahes Buch. Ich habe es wahnsinnig gerne gelesen.“ Elke Heidenreich, SPIEGEL.DE
Verlag: Dumont, 2023
Genre: Coming-of-Age-Drama
Umfang: 208 Seiten
ISBN: 978-3-8321-6803-2