Was eine Molle ist, weiß man genau, zumindest in Berlin: ein Glas Bier. Wer oder was aber ist der sprichwörtliche Molli? Da wird es ganz schön schwammig, und das bleibt auch so. Denn bislang hat die Wissenschaft sich an dem Molli die Zähne ausgebissen, sprich keine belastbare etymologische Erklärung finden können.
Vieles ist dazu im Umlauf. Fest scheint zu stehen, dass der Begriff „den Molli machen“ nur im Rheinland verbreitet ist. Alles, was darüber hinausgeht, ist Spekulation: Er könne etwas mit Maulwürfen oder dem Brüderschafttrinken zu tun haben, vielleicht auch mit dem Verdreschen von Hunden. Interessanter ist der Verweis auf das französische Wort „moulin“, (Wind-)Mühle. Verwendet wird die Redewendung in dem Sinn: vorführen, hintergehen, jemandem auf der Nase herumtanzen. Da geht es also darum, mit einer Person etwas zu veranstalten, wogegen sich diese nicht wehren kann und dem sie in der Art ausgesetzt ist wie … z. B. die Windmühle dem aufprallenden Wind.
Mit etwas Fantasie könnte man gleich noch eine Nebenerklärung unterbringen, weil nämlich Molli auch die Kurzform von Molotowcocktail ist – und der verhält sich zu seinem Anschlagsziel gewissermaßen wie der Wind zur Mühle.