Rede der Kanzlerin wurde von automatischem Übersetzungssystem bearbeitet
Automatische Übersetzungssysteme und maschinelle Übersetzung werden gemeinhin als kostensparende Alternative zum arbeitsintensiven Übersetzerhandwerk betrachtet. Was für Folgen es haben kann, wenn man an der falschen Stelle spart, zeigte sich letzten Monat im Ludwigsburger Schlosshof bei einer Ansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des 50. Jahrestags der Rede „An die deutsche Jugend“ von Charles de Gaulle. Für das französische Publikum, darunter Präsident François Hollande, wurde die übersetzte Ansprache der Kanzlerin als Untertitel auf Leinwände projiziert. Hierbei entschied sich der Veranstalter anstelle der sonst üblichen Dolmetscher für eine Übersetzung durch ein automatisches Übersetzungssystem – was die Rede für die französischen Gäste zu einem unerwartet erheiternden Ereignis werden ließ. In den französischen Untertiteln äußerte Merkel laut einem Bericht des Spiegels vom 15. Oktober ihre Sorge über die „jungen Heizungen“ Europas und erinnerte daran, dass de Gaulle bei seiner Rede die deutschen „Gerüche“ beglückwünscht habe. Der französischen Delegation – Hollande eingeschlossen – soll es schwer gefallen sein, sich das Lachen zu verkneifen.
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Übrigens: Bei Charles de Gaulles Originalrede von 1962 musste man sich mit solchen Problemen nicht herumschlagen: Automatische Übersetzungssysteme waren damals noch kein Thema – und de Gaulle hielt seine Rede „An die deutsche Jugend“ auf Deutsch.