Was ein Wort ist, davon haben Sie und wir eine recht klare Vorstellung.
Aber was ist ein Unwort?
„Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ nennt sich eine Jury, die Jahr für Jahr solche Wörter aufspürt, die unangemessen, verschleiernd, diffamierend, irreführend oder euphemistisch sind und darauf hinwirken sollen, gesellschaftliche Gruppen, die Menschenwürde einzelner oder die Demokratie als Ganzes zu diskreditieren: Unwörter eben.
Gemessen an diesen Ansprüchen kann die Wahl des Wortes „Pushback“ als gelungen gelten. Der alltagsenglische Ausdruck für zurückdrängen, zurückdrücken werde verharmlosend für die menschenfeindliche Praxis europäischer Grenztruppen verwendet, Geflüchtete nach dem Erreichen eines Landes illegal über dessen Grenzen zurückzuschieben, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, das Menschen- und Grundrecht auf Asyl wahrzunehmen, begründet die Jury ihre Wahl.
Das „Unwort des Jahres“ wurde von 1991 bis 1994 durch die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt, seit 1995 durch die „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“.