Es soll Konzerne von weltweiter Bedeutung und mit Belegschaftsstärken im Großstadtformat geben, die den eher profanen Ort ihrer Gründung, zumeist eine Garage, zum Prinzip für ihre Denk- und Arbeitsweise erhoben haben.
Auch Wort für Wort wurde in einer Garage gegründet – bei aller Bescheidenheit: in einer Doppelgarage sogar. 1993 war das, im südlichen Kölner Stadtteil Bayenthal. Ein langer Schreibtisch, zwei Stühle, ein Telefon, ein Faxgerät und ein Gasofen, mit dessen Unterstützung es die Heizkörper im Winter auf frische 17 °C brachten. Zur Dienstkleidung in diesem noch dazu besonders kalten Winter gehörten neben Norwegerpullis und Daunenwesten wegen der Fußkälte auch dicke Fellstiefel. Gespannt wartete Siw Edelmann damals gemeinsam mit den ersten beiden Lektorinnen auf Reaktionen, die eine vorausgegangene Prospektverteilung in Köln und Düsseldorf auslösen sollte. Man hatte eine Liste mit den Adressen der bekanntesten Werbeagenturen in beiden Städten abgearbeitet, war von Tür zu Tür, von Empfangsschalter zu Empfangsschalter gelaufen und hatte einen Prospekt abgegeben, der die Etatverantwortlichen überzeugen und von einer fast noch unbekannten Dienstleistung in Kenntnis setzen sollte: dem professionellen Korrekturlesen.
Und tatsächlich klingelte bald darauf das Telefon, ratterten – angekündigt von einem dissonanten Quietschton – die ersten Faxe aus der Thermopapier-Rolle in die Garage, wurden die ersten Texte korrigiert und lektoriert und auf dem Faxweg zurück an die Kunden geschickt.
Die Enge des nicht weiter unterteilten Gründungsbüros hat sich ganz bestimmt auf unsere Arbeitsweise ausgewirkt. Wer anwesend war, wenn ein neuer Auftrag am Telefon besprochen wurde, war auch gleich informiert und konnte die Abwicklung ohne große Einweisung übernehmen. Kürzer können Wege, direkter können Kontakte bei der Zusammenarbeit nicht sein.
Wort für Wort hat sich schon bald erfreulich entwickelt, ist der kleinen (und kalten) Garage im Frühjahr 1995 entwachsen. Aber auch heute noch, mit einer modernen Infrastruktur und einem großen Team, das für unsere zahlreichen Kunden im In- und Ausland neben Lektorats- auch Übersetzungs- und Textarbeiten bereitstellt, erinnert vieles an die Arbeitsweise, die damals in der Garage ihren Anfang nahm. Offene Räume – bis auf die mit Türen abgetrennten Leseräume der Lektorinnen – begünstigen den Informationsfluss unter den Projektmanagern und der Geschäftsführung ebenso wie interne Meetings und die oftmals gemeinsam verbrachten Mittagspausen. Hohe Motivation und Leistungsbereitschaft sowie der tolle Teamgeist sind die Basis für die große Flexibilität, mit der wir jeden Tag auch komplexe Herausforderungen und engste Timings gerne annehmen – und es am Ende immer wieder schaffen, unsere Kunden zu begeistern.
So betrachtet, hat auch uns das Prinzip Garage seit 30 Jahren begleitet und geformt.