Meine Erfahrungen mit Faroe Islands Translate
Wer kennt das nicht: Sobald der Regen kälter und der Wind stärker wird, wünscht man sich ganz schnell ganz weit weg – in die Sonne, in den Urlaub, in den Sommer.
Mir geht es ständig so, dummerweise lasse ich mich aber immer wieder dazu verleiten, meine Ansprüche an den sonnigen Sehnsuchtsort in dem Maße herunterzuschrauben, in dem es draußen ungemütlicher wird.
Gestern muss sich das Herbstwetter hier allerdings von einer besonders unfreundlichen Seite gezeigt haben, denn ganz spontan und zum allerersten Mal wünschte ich mich auf die Färöer-Inseln.
Ich war nie dort, weiß aber von Wikipedia, dass es sich dabei um eine stattliche Anzahl mehr oder weniger dicht besiedelter Steine im Nordatlantik handelt, irgendwo zwischen Schottland, Norwegen und Island gelegen, dass das Landeswappen nicht von ungefähr ein Schafsbock ziert und die Temperaturen selbst im Sommer nur ausnahmsweise zweistellige Höhen erklimmen. Bei einem Blick aus dem Fenster schien mir das allerdings noch immer eine signifikante Verbesserung zu sein, und ich arbeitete mich weiter in die Materie ein.
Sehr schnell stößt man bei der Planung einer Flucht ja auf das Thema Landessprache und mir fiel störend auf, über wie wenige Vokabeln aus dem Färöischen ich spontan verfüge.
Um vor Ort nicht gleich als Tourist wahrgenommen zu werden, würde ich mich also etwas vorbereiten und Sätze wie „Wohin fährt diese U-Bahn?“, „Zwei Bier, bitte!“ oder „Das Handtuch habe ich bereits vor dem Frühstück auf der Liege platziert!“ in der Sprache des Gastlandes einstudieren müssen. Hilfe erhoffte ich mir dabei von dem neben Wikipedia im zweiten Browser-Fenster geöffneten Übersetzungsprogramm eines führenden Suchmaschinenanbieters – ich musste allerdings schnell feststellen, dass die Sprache der Färinger (ja, so heißen sie, man kann aber auch Färöer sagen) dort gar nicht angeboten wird.
Der Suchbegriff „Färöisch-Übersetzungen“ leitete mich dann mittels des dritten Browser-Fensters zu einer wirklich originellen Dienstleistung meiner zukünftigen Gastgeber weiter, die sie mir schon jetzt über alle Maßen sympathisch macht!
Jetzt wird es etwas kompliziert.
Wer auf der Seite https://www.faroeislandstranslate.com einen Satz in einer ihm geläufigen Sprache eingibt, erhält nicht etwa schon quasi mit dem Loslassen der ENTER-Taste die färöische Übersetzung, sondern löst das Folgende aus: Auf einem Bildschirm in einem Büro in einem Haus auf einer der besiedelten Färöer-Inseln im Nordatlantik wird ein Färinger auf die gerade eingetippte Übersetzungsanfrage aus der Ferne aufmerksam. Er atmet tief durch, druckt die Anfrage aus, schnappt sich seine neben ihm liegende, genau für diesen Zweck jederzeit einsatzbereite Handykamera und spurtet in der Hoffnung davon, exakt einen der 50.000 die Inseln bewohnenden Färinger anzutreffen, der die Sprache, in der das Übersetzungsgesuch verfasst ist, beherrscht. Wird er fündig, so versetzt er seine Kamera unmittelbar in den Zustand der Aufnahmebereitschaft und filmt den Fremdsprachenkundigen beim Vorlesen des soeben übersetzten Wortes oder Satzes, um sodann unverzüglich das Ergebnis – das Videoporträt einer färöisch sprechenden Person – als Antwort auf das via Internet erhaltene Übersetzungsersuchen auf FaroeIslandstranslate hochzuladen.
Der Anfragende selbst sitzt derweil vor seinem Bildschirm und bekommt von dieser ausgeklügelten Logistik natürlich so gut wie nichts mit. Ganz im Gegenteil, er wird mit Videoschnipseln, in denen die atemberaubende Schönheit der nordatlantischen Inselgruppe eingefangen ist, während der aufgrund der Bearbeitung der Übersetzung entstehenden Wartezeit auf das Beste unterhalten.
Es mag 40 Sekunden gedauert haben, jedenfalls keine Minute, bis eine freundlich in die Kamera schauende Färöerin, auf deren Gesicht ich einen leichten Anflug von Erstaunen bemerkt zu haben glaubte, mir in ihrer Muttersprache den Satz vorsprach, den ich während meiner geplanten Flucht vor dem Wetter als ersten aufsagen werde: „An welchem Strand stehen die meisten Kokospalmen?“
Faroe Islands Translate gibt es wirklich.
Es ist eine ungeheuer sympathische Aktion der Fremdenverkehrsverantwortlichen, um Gästen und Interessenten die färöische Sprache nahezubringen und sie auf die Inselgruppe aufmerksam zu machen.
Wenn Sie jedoch eine professionelle Übersetzung längerer Texte in Schriftform und gängigen Formaten benötigen, helfen Ihnen die muttersprachlichen Übersetzer unseres „Wort für Wort“ Teams gern weiter. Sei es nun in Standardsprachen oder auch exotischen Sprachen.