Ich habe vor mehreren Jahren einmal gehört, dass der weltweite E-Mail-Verkehr mehr Energie verschlingen soll als der damalige weltweite Flugverkehr.
An diesen erstaunlichen Vergleich musste ich denken, als ich kürzlich gelesen habe, dass die weltweite Nutzung von KI in wenigen Jahren jährlich so viel Strom verbrauchen wird wie die Niederlande!
Und würde Google für die Beantwortung jeder der täglich eingehenden ca. 9 Mrd. Anfragen Künstliche Intelligenz bemühen, würde allein das so viel Strom verschlingen, wie ihn Irland jährlich verbraucht!
Unwillkürlich musste ich über den Energieverbrauch nachdenken, den wir mit unseren elektronisch abgewickelten Sprachdienstleistungen erzeugen – gibt es da Einsparpotenziale? Klar, etliche der unzähligen E-Mails, die wir jeden Monat senden und empfangen, wären nicht notwendig, wenn z. B. schon die erste Mail alle vom Gegenüber benötigten Informationen enthielte: Nachfragen und nachgereichte Antworten würden entfallen und Zeit, Mails und Energie eingespart werden.
In unserem Arbeitsalltag kommt es zudem immer wieder vor, dass wir für kleinste Übersetzungs- und Lektoratsaufträge enorm große Datenmengen geschickt bekommen, etwa: „Bitte übersetzen Sie die Headline und den Satz darunter ins Japanische“, und im Anhang finden wir die dazugehörige 25 MB große hochauflösende Druckdaten-Datei für ein 18/1-Plakat.
Dieser riesige Datenwust muss verschickt, bearbeitet, gespeichert und wieder zurückgeschickt werden – das erfordert viel unnötigen Speicherplatz auf Servern und dadurch sehr viel Energie!
Ich denke: Solange unsere Energie nicht ausschließlich erneuerbar und sauber ist, lohnt es sich, intelligent damit umzugehen, und das schließt für mich die elektronische Kommunikation und die Nutzung von KI mit ein.